Bauen mit Holz bindet CO2 im Gebäude
Im Schweizer Gebäudepark sind netto rund 45 Millionen Tonnen CO2 in Holz gebunden. Scheiden Holzprodukte beim Rückbau von Gebäuden aus dem Verwendungszyklus aus, können sie über spezifische Recyclingverfahren wieder in die Produktion von Holzbauprodukten zurückfliessen. So bleibt ihre CO2-Speicherwirkung erhalten. Wird das rückgebaute Holz einer energetischen Verwendung zugeführt, wird dieselbe Menge an CO2 freigesetzt, die der Baum ursprünglich der Umgebungsluft entzogen hat. Die Verbrennung von Holz ist also, im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, weitgehend klimaneutral.
Holz als Ersatz klimaschädlicher Baumaterialien
Wird vermehrt mit Schweizer Holz gebaut, können Baumaterialien ersetzt werden, die zu ihrer Produktion erhebliche Mengen an CO2-Emissionen verursachen und ein hohes Mass an grauer Energie benötigen. Verglichen mit traditionellen Alternativbauweisen leistet Bauen mit Holz einen relevanten Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen im Bauwesen.
CO2-Bindung durch Bäume
Bäume binden während ihres Wachstums CO2 aus der Luft. Eine 25 Meter hohe Buche setzt täglich so viel Sauerstoff frei, wie drei Menschen zum Atmen benötigen. Mit zunehmendem Alter wachsen Bäume langsamer und absorbieren daher immer weniger CO2. Wenn ein Baum nicht geerntet wird, stirbt er mit der Zeit ab und verrottet. Der gebundene Kohlenstoff verwandelt sich wiederum in CO2 und wird an die Umgebungsluft abgegeben. Der Kreislauf schliesst sich.
Die langfristige Bindung von Kohlenstoff in qualitativ hochwertigen Holzprodukten kann ein wichtiger Beitrag zur Netto-Null Strategie des Bundesrates sein.
Damit verbunden ist die moralische Verpflichtung nur Holz aus nachhaltiger Produktion zu verwenden. Stammt das Holz aus der Region können lange Transportdistanzen vermieden, der CO2-Fussabdruck gesenkt und gleichzeitig die regionale Wertschöpfungskette Wald und Holz gestärkt werden.
Basierend auf einem respektvollen Umgang mit unseren Wäldern, kann dadurch ein Beitrag zur Milderung des Klimawandels geleistet, die regionale Wertschöpfung gestärkt und gleichzeitig können auch andere Waldleistungen gewährleistet und die Biodiversität gefördert werden.
Andreas Rigling
Professor für Waldwachstum an der ETH Zürich
Wir engagieren uns im Verein Senke Schweizer Holz (SSH) und fördern so den vermehrten Einsatz von Schweizer Holz. Die Vereinsmitglieder steigern durch die zusätzliche Produktion von Schnittholz und Holzwerkstoffen aus Schweizer Rohholz die CO2-Senkenleistung und tragen so zur Erreichung der Klimaziele bei. Diese Massnahmen werden firmenspezifisch umgesetzt und dokumentiert, finanziert durch Bescheinigungserlöse und unterstützt von der Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation KliK.
Die Holzernte ist ein wichtiger Bestandteil der Forstwirtschaft, aber sie muss sorgfältig durchgeführt werden, um die Gesundheit des Waldes und seine vielfältigen Leistungen, wie die Schutzwirkung vor Naturgefahren, zu sichern. Die Holzernte ermöglicht die Gewinnung von Holz und Biomasse für die bauliche, industrielle und energetische Verwendung. Dies trägt dazu bei, die schweizerische Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Durch die selektive Entnahme von Bäumen wird der Wald gepflegt und strukturiert. Nach der Holzernte verjüngt sich der Wald natürlich und ergänzend werden neue Bäume gepflanzt, um den Bestand an den Klimawandel anzupassen und die CO2-Speicherwirkung zu erhalten und optimieren.
Die Stiftung «pigna verde» ist unser langfristiges Projekt, das darauf abzielt, Menschen für die Anliegen der Bergregionen und die Bedeutung des nachhaltigen Umgangs mit der Ressource «Wald» zu sensibilisieren. In Zusammenarbeit mit den umliegenden Forstämtern realisieren wir Projekte, um die Schutzwälder zu optimieren und für die Zukunft zu erhalten. Ebenfalls pflanzen wir neue Bäume und schützen diese vor Wildverbiss. Unsere Stiftung wird von Mitinitiatoren, Freiwilligen und Projektpaten unterstützt, die sich ideell und finanziell für die Umsetzung der Projekte einsetzen. Der Wald ist ein wertvolles Gut, das nicht nur für die Natur, sondern auch für die Gesundheit der Gesellschaft von grosser Bedeutung ist.